Weltbuchtag

Als ich gestern Nachmittag meinen Terminkalender aufgeschlagen habe, fiel mein Blick auf eine Reihe kursiver Buchstaben, die mehr oder weniger unscheinbar unter dem 23. April herumlungerten. Fast hätte ich, achtlos wie ich bin, meinen Kalender einfach wieder zugeschlagen, wäre da nicht eine leise innere Stimme gewesen, die darauf beharrt hätte, genauer hinzusehen. Und was lese ich da? Heute ist Welttag des Buches! Ist das nicht schön? Das Buch hat auch einen Tag bekommen, einen Welttag sogar.

Die Gelegenheit habe ich natürlich gleich genutzt und mein ganzes detektivisches Können investiert, um die wichtigsten/erstaunlichsten/spannendsten/verrücktesten/ist nicht wahr, echt?-Fakten zum Thema Buch zu Tage zu fördern.

Und hier kommen sie auch schon, meine Entdeckungen:

Fakt #1
In unseren Kreisen gilt Johannes Gutenberg als Urvater des Buchdrucks. Doch die Koreaner waren schneller – gut 200 Jahre vor Herrn Gutenberg erfanden sie ein Druckverfahren mit beweglichen Lettern aus Metall.

Fakt #2
Die Bibel ist nicht nur aufgrund ihres Inhaltes etwas ganz Besonderes: Es ist das am weitesten verbreitete, am meisten publizierte und am häufigsten übersetzte Buch der Welt.

Fakt #3
Bücher sind alt. Sehr alt sogar. Die Ägypter schrieben sie schon im 3. Jahrtausend v. Chr. auf Papyrusrollen.

Fakt #4
Laut UNESCO ist ein Buch erst ein Buch, wenn es mindestens 49 Seiten lang ist.

Fakt #5
Seit 1995 steht dank der UNESCO der 23. April ganz im Zeichen des Buches und des Urheberrechts. Ein symbolischer Tag, gewidmet dem Lesen, dem geschriebenen Wort, den Büchern und den Rechten ihrer Autoren.

Fakt #6
Bücher leben ungewöhnlich lange. Manche Geschichten überdauern sogar Generationen und werden gerne auch einmal „vererbt“.

Fakt #7
Der Handel mit Büchern birgt hohe Risiken! Ohne entsprechende Nachfrage besitzen Bücher fast keinen ökonomischen Wert und sind somit an sich ein sehr spekulatives Wirtschaftsgut. Im Vergleich zu anderen Medien (wie zum Beispiel einer Zeitung, die auch von ihren Anzeigenerlösen lebt) finanzieren sich Bücher hauptsächlich über ihren Vertrieb.

Fakt #8
Warum heißt das Buch eigentlich Buch? Hier gibt es verschiedene Theorien: Manche Sprachwissenschaftler vermuten, dass sich die Bezeichnung „Buch“ von dem Baum Buche herleitet, deren Holz man als Schreibplatte verwendete. Eine andere, meiner Meinung nach wahrscheinlichere These ist, dass der Begriff sich aus dem Gotischen Wort „boka“ (Buchstabe) herleitet. Die Mehrzahl davon lautet „bokos“ (Schrift, Buch). Daraus wurde im Althochdeutschen „buoh“ und „buoch“.

Fakt #9
Nach dem Lesen mancher Bücher ist man nicht mehr derselbe Mensch. Aus eigener Erfahrung weiß ich um den Einfluss und die enorme Macht, die Bücher auf unsere Gedanken und somit auf unseren Charakter haben. Mehr als einmal erschütterte die eine oder andere Geschichte meine inneren Grundfesten und ließ mich völlig aufgelöst/aufgebracht/verwirrt/neugeboren zurück. Diese Erfahrung kann ich nur empfehlen und wünsche ich jedem mindestens einmal im Leben.

In diesem Sinne, happy Weltbuchtag!